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Woraus besteht die Welt? Neutrinos
Neutrinos gehören - wie wir bereits gesagt haben - zur Gruppe der Leptonen. Da sie weder elektrische, noch starke Ladung tragen, findet praktisch keine Wechselwirkung mit anderen Teilchen statt. Die meisten Neutrinos durchqueren die Erdkugel, ohne mit einem einzigen Atom in Wechselwirkung zu treten. Neutrinos entstehen bei vielen Wechselwirkungsprozessen, besonders bei Teilchenzerfällen. Tatsächlich wurden Neutrinos zur Erklärung von Zerfällen von Teilchen radioaktiver Strahlung von der Theorie gefordert. Ein Beispiel: (1) In einem radioaktiven Kern zerfällt ein ruhendes Neutron (Impuls = 0) in ein Proton und ein Elektron. (2) Wegen der Erhaltung des Impulses, muss der Gesamtimpuls der Zerfallsprodukte aber gleich null. Das ist aber offensichtlich für das beobachtete Proton und Elektron nicht der Fall. (3) Daher müssen wir die Existenz eines weiteren Teilchens verlangen, welches die Impulsbilanz wieder ausgleicht. (4) Wir nehmen an, dass ein Antineutrino ausgesandt wurde und Experimente haben gezeigt, dass genau das passiert. Weil im frühen Universum Neutrinos in grosser Zahl produziert wurden und weil diese Teilchen praktisch keine Wechselwirkung mit Materie zeigen, so müssen auch im heutigen Universum noch viele Neutrinos vorhanden sein. Trotz ihrer winzig kleinen Masse muss ihre riesige Zahl daher einen wesentlichen Beitrag zur Gesamtmasse des Universums liefern und so seine Ausdehnung beeinflussen. |